Gonorrhoe

Klassifiziert unter dem ICD-Code A45 ist diese ansteckende Erkrankung beschrieben. Sie gehört zu den sexuell übertragbaren Krankheiten, deren bakterielle Erreger als Gonokokken bezeichnet werden. Betroffen sind insbesondere erwachsene Personen, die sexuell aktiv sind.

Landläufig bekannt ist diese Krankheit als Tripper. Sie wird ausgelöst durch Neisseria gonorrhoeae, den Gonokokken-Bakterien. Diese werden übertragen durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Im ersten Stadium der Infektion sind die Geschlechts- und Harnorgane des Körpers betroffen. Hierbei ist besonders wichtig zu wissen, dass eine Ansteckung bei Männern und Frauen sehr unterschiedlich verläuft. Vielfach merken betroffene Frauen zuerst nicht, dass sie an der Gonorrhoe erkrankt sind. Hierbei wird im Fachjargon von einer sogenannten stillen Infektion gesprochen. Beim Mann ist der Krankheitsverlauf dahingegen in der Regel wesentlich klarer erkennbar.

Die bakterielle Erkrankung macht sich zuerst bemerkbar innerhalb von zwei bis sieben Tagen nach der Ansteckung. Beim Wasserlassen wird ein stechender, brennender Schmerz in der Harnröhre wahrgenommen. Vorhaut und Penis können anschwellen und eine Hautrötung entwickeln. Anfangs eher gering und unaufmerksam tritt im Verlauf der Erkrankung gelber, eitriger Ausfluss durch die Harnröhre aus.

Grundsätzlich bestehen bei einer frühzeitigen Diagnose und entsprechender Behandlung gute Heilungschancen ohne Folgebeschwerden. Doch bleibt medizinische Versorgung aus oder wird unsachgemäß abgebrochen, kann der Tripper zu einer bedrohlichen, chronischen Erkrankung des gesamten Körpers werden. Sind die ersten Symptome wieder verschwunden, wiegen sich viele Betroffene in der vermeintlichen Sicherheit, dass wieder alles in Ordnung sei. Doch tatsächlich beginnt der Erreger, sich in tieferes Gewebe des Körpers zu bewegen. Prostata- und Nebenhodenentzündungen sind die Folge und können nur schwierig behandelt werden.

Greift die Gonorrhoe auf weiteres Körpergewebe über, stellen sich diffuse Symptome ein wie Fieberschübe, Gelenk- und Sehnenscheidentzündungen oder auch Hautveränderungen. Übrigens bekommt man einen Tripper nicht nur bei klassischem, heterosexuellem Geschlechtsverkehr. Bei ungeschütztem Analverkehr kann es zu einer Entzündung des Enddarms kommen, die als rektale Gonorrhoe bezeichnet wird. Ebenfalls nicht selten sind bakterielle Erkrankungen des Rachens infolge von ungeschütztem Oralverkehr. Hierbei fällt zusätzlich auf, dass nur eine Person von zehn betroffenen überhaupt Krankheitssymptome wahrnimmt.

Die Übertragung der Gonorrhoe ist allein auf sexuelle Kontakte beschränkt, wird vielfach nicht bemerkt und daraus ergibt sich ihre Gefahr. Da nur etwa die Hälfte aller erkrankten Frauen die typischen Symptome wahrnehmen und auch nicht alle Männer, fehlt ein Krankheitsbewusstsein. Wird die Nutzung von Kondomen beim Sex deshalb vernachlässigt, ist eine Ansteckung leicht möglich.

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