Trichomoniasis

Die Infektion mit Trichomonaden wird beschrieben unter dem ICD-Code A59 und zählt zu den häufigsten durch Geschlechtsverkehr übertragenen Krankheiten weltweit. Ausgelöst wird die Infektion durch Trichomonas vaginalis. Das Besondere an diesem Erreger ist, dass es sich tatsächlich um einen einzelligen Parasiten handelt. Dieser betrifft vor allem Frauen und kann zu Infektionen der Vagina, der Harnröhre und des Gebärmutterhalses führen. Durch rechtzeitige Diagnose und Behandlung mit Antibiotika sind die Heilungschancen sehr gut. Allerdings verlaufen viele Infektionen lange frei von Beschwerden und werden deshalb lange nicht bemerkt.

Männer werden verhältnismäßig deutlich seltener von einer Trichomonaden-Infektion betroffen. Außerdem verläuft die Krankheit beim Mann ebenfalls völlig unbemerkt. Da auch ohne sichtbare Symptome eine Erkrankung vorliegen kann und eine Ansteckung ebenso weiterhin möglich ist, sollten bei der Diagnose eines Partners direkt beide Intimpartner behandelt werden. In der Regel ist bereits eine einmalige Gabe spezieller Antibiotika ausreichend und führt innerhalb weniger Tage zur vollständigen Genesung. Im Zweifelsfall oder bei wiederholten Infektionen wird die Behandlung modifiziert.

Unbehandelt kann eine Trichomoniasis zu Komplikationen führen. Für Frauen ist dies besonders elementar, denn im Fall einer Schwangerschaft ist die Behandlung schwierig. Betroffene Männer laufen hingegen Gefahr, aufgrund der im Körpergewebe aufsteigenden Erreger an einer Prostataentzündung zu erkranken. Darüber hinaus werden die Anfangsbeschwerden zumeist nicht direkt mit einer ernsten Erkrankung in Verbindung gebracht. Ganz Im gegenteil verläuft die Erkrankung insbesondere bei Männern völlig ohne Beschwerden.

Die Trichomonaden-Erreger finden ein passendes Nährumfeld unter der Vorhaut, auf den Wänden der Harnröhre und in der Prostata. Nach einer Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen treten, wenn überhaupt, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, beim Samenerguss und Schmerzen der Harnröhre auf. Ebenso berichtet wird von gelegentlichem, übel riechendem Ausfluss und Entzündungen der Eichel. Sporadisch wird auch ein Befall der Samenblasen beobachtet. Festgestellt wird die Trichomoniasis durch Abstriche, die unter dem Mikroskop betrachtet werden. Bei hinreichender Anzahl von Erregern sind diese an ihren Bewegungen bereits erkennbar.

Vorbeugen und gegenseitiges Schützen sind in Bezug auf die Trichomoniasis gefragt, denn nicht nur promiskuitiv lebende Patienten sind potenziell sehr gefährdet. Der Verzicht auf Kondome führt vor allem in monogamen Beziehungen dazu, dass sich ein wiederkehrendes, gegenseitiges Anstecken einstellt. Übrigens sind die Erreger außerhalb des menschlichen Körpers nicht lange lebensfähig.

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